Gleich vorweg: Obwohl es aus der vergangenen Woche wahrlich viel zu kommentieren gäbe, weicht mein Wochenrückblick einer Analyse der Causa „Sexist“ Efgani Dönmez. Hat sich doch der Ex-Grüne und neotürkise Nationalrat nach Interpretation mancher Kommentatoren erdreistet, in einem privaten Tweet die deutsche SPD-Politikerin Sawsan Chebli in die Nähe sexueller Gefälligkeiten zur Erlangung Ihrer Funktion und Position zu rücken. O-Ton auf die Frage, wie sie zu ihrem Amt gekommen sein könnte: „Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort.“
Äußerst starker Tobak neigt man in einer ersten Reaktion zu urteilen. Und wenn man etwas länger darüber nachdenkt: Sicher nicht die feine Klinge, eher das unüberlegte, dumpfe, ja fast zynische Social-Media-Breitschwert. Aber wer Efgani Dönmez kennt und mit ihm schon viele Gespräche geführt hat, der weiß, dass ihm ein derart kruder Sexismus, der ihm nun nicht nur zum Vorwurf gemacht, sondern mit dem Ausschluss aus dem ÖVP-Klub auch zum Verhängnis wurde, schlichtweg fremd ist. Doch darüber, dass ihnen besagter „Parteifreund“ ohne VP-Parteimitgliedschaft bei der letzten Wahl viele Stimmen gebracht hat, denken die Granden der Volkspartei nicht lange nach. Bei Menschen mit Ecken, Kanten und dem einen oder anderen Fehltritt wird bei der Kurz-Partei nicht lange gefackelt. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Und so wirft man Dönmez innerhalb weniger Stunden aus dem Parlamentsklub. Der Verbleib als „wilder“ Angeordneter im Nationalrat bleibt Gott sei Dank seine eigene private Entscheidung.
Nun noch ein paar Worte zur Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli: Ihr sexuelle Gefälligkeiten zum Erreichen ihrer Funktion zu unterstellen, ist sicher nicht besonders gescheit und in der öffentlichen Wahrnehmung politisch nicht korrekt. Aber was ist heute politisch schon noch korrekt? Abgesehen davon, dass Dönmez beteuert, man habe ihn falsch interpretiert. Das kann man so mal stehen lassen.
Nur eines muss auch gesagt werden (dürfen): Wer die Dame in den letzten Jahren regelmäßig - beispielsweise bei der Deutschen Bundespressekonferenz - erlebt und verfolgt hat, kann nur zu einem Schluss kommen: Durchaus attraktives Erscheinungsbild, aber dumm wie Hausstaub. Und als ein solcher intensiver Beobachter kann, darf, ja muss man auch mal hinterfragen, wie die Dame wirklich dazu gekommen ist, ihr durchaus gewichtiges Amt zu bekleiden. Auf den ersten Blick kann es ihre ureigenste Kompetenz wohl nicht sein. Ein mehr als eindrucksvolles Beispiel dafür findet sich hier: https://m.youtube.com/watch?v=TfVV8UQaaMo
Aus meiner Sicht hätte man Effi Dönmez für seinen vermeintlichen Fauxpas also durchaus „rüffeln“ können. Sich seiner aber innerhalb weniger Stunden wie eines nassen Fetzens zu entledigen, ist schlichtweg traurig und überzogen.
P.S.: Außerdem sollten die ÖVP und vor allem ihre Frauenbewegung nun nicht allzu moralschwanger den Zeigefinger erheben. Denn wer angeblich wie in einem bestimmten Bundesland die politische Spitze erklommen hat, ist ja ein offenes Geheimnis. Edtmeier Ende.