Die Wogen gingen wieder einmal hoch, als der derzeitige Politzwangskarenzler HC Strache dieser Tage einen seiner eher entbehrlichen Facebookposts absonderte. Thema war diesmal sein zweitliebster innenpolitischer Reibebaum Joy Pamela Rendi-Wagner und ihr in seinen Augen unangemessener Besuch im weltberühmten Luxusclub 55 (in Fachkreisen auch nur „Le Cinquat Cinq“) zu Saint Tropez. Gut, Zitronenkuchen um 18 Euro und Pommes um 13 Euro sind jetzt keine Okassion, aber auch kein Anlass, von Abgehobenheit, Realitätsferne oder Verrat an der Arbeiterklasse zu reden. Dafür haben die Sozis schon bei ganz anderen Anlässen gesorgt.
Foto Facebook
Wer mich kennt, weiß auch, dass ich sicher nicht der Verteidiger der Joy Pamela und schon gar nicht Advokat der hilflosen und schon fast bemitleidenswerten SPÖ bin. Aber hier darf und muss ich auch mal eine Lanze für den Politikerstand im Allgemeinen brechen. Auch Politiker haben nämlich ein Leben abseits der Politik - ein Leben, in dem es sich einmal nur um Familie, Freunde und Entspannung dreht. Und: Sie haben ein unbedingtes Recht auf zumindest temporäre Privatsphäre. Ein Faktum, das Du HC bei Deinen geistigen Ergüssen rund um Deinen oben genannten Post und vor dem Hintergrund Deines Oscar verdächtigen Auftritts auf Ibiza anscheinend bereits wieder verdrängt zu haben scheinst.
Ich halte es mit der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek, die auf ihrer (privaten) Facebook-Seite zur Thematik das Folgende gepostet hat: „... Übrigens, sollte irgendjemand einmal auf die Idee kommen, mich im privaten Urlaub zu fotografieren, um es dann Medien zuzuspielen, so hoff ich, ich seh es rechtzeitig und kann demjenigen dann noch den Mittelfinger zeigen - damit dann auch ein echter Skandal draus wird.“
Daher komme ich zu dem Schluss: Ja, Joy Pamela darf einen derartigen Luxusclub besuchen - so wie jeder andere übrigens auch. Besonders g’scheit und ergebnisorientiert ist es in einem ohnehin verunglückten SPÖ-Wahlkampf aber mit Sicherheit nicht.
Edtmeier Ende!