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Thomas Edtmeier

Edtmeiers Wunsch an das neue Jahr: Mehr Ehrlichkeit und Engagement in der Gemeinde


Was stimmt nicht in einer Gemeinde, wenn deren Bürgerinnen und Bürger großteils mit Widerwillen auf ihr Gemeindeamt gehen - und das auch nur, wenn sie es unbedingt müssen? Wo liegt der Fehler in einer Gemeinde, wenn selbige ständig mit dem Prädikat „Die machen eh, was sie wollen!“ beschrieben wird? Was fehlt in einer Gemeinde, wenn ihre Einwohner nahezu ohnmächtig vor der teils inkompetenten Allmacht ihrer Gemeindevertreter resignieren? Die Antwort ist einfach: Es fehlt an Ehrlichkeit, Geradlinigkeit und einem ordentlichen Umgang auf Augenhöhe.

Je nach persönlicher Befindlichkeit der Gemeindeakteure hat man als Bürger das Gefühl, dass Anträge und Anliegen mal schneller bzw. mal langsamer bearbeitet oder mal mehr im Sinne des Antragstellers respektive der Behörde abgearbeitet werden. Mit einer gefühlt maßlosen Beliebigkeit müssen Projektbetreiber mal alle Auflagen auf Punkt und Beistrich einhalten, während bei anderen Antragstellern das eine oder andere Auge zugedrückt wird. Bei Bedarf spielt man hier kommunal gerne auch auf Zeit - frei nach dem Motto: Die Leute vergessen eh relativ schnell.

In Wahrheit ist eine derartige Auffassung von Verantwortung als Gemeindepolitiker oder die Duldung selbiger schlichtweg zum Kotzen. Die Gemeinde in ihrer Gesamtheit hat als Dienstleister für ihre Bürgerinnen und Bürger zu fungieren. Freunderlwirtschaft, persönliche Sympathien oder Animositäten haben hier nichts verloren - ebenso wie im Übrigen die klassische Parteipolitik während der Legislaturperiode in Gemeinden nichts zu suchen hat. Vielmehr müssen die Bürgerinnen und Bürger sowie die Entwicklung des Ortes einzig und allein im Vordergrund stehen. 

Doch wie sieht die Wahrheit aus? Man agiert teils aus machtpolitischer Selbstsucht, reduziert das gemeindepolitische Wirken auf eine pfauengleiche Präsentationspräsenz bei Veranstaltungen oder ist bei Abstimmungen lediglich körperlich anwesend, dabei aber gleichzeitig ein intellektuell lebloser und inhaltsleerer Teil dieser Gemeindeführung.

Ich selbst habe in meiner Heimatgemeinde Vorchdorf seit 2015 versucht, mich als möglichst gut informierter, engagierter, aber auch durchaus streitbarer Gemeindevertreter in diverse Gremien einzubringen. Das bedeutet, viel ehrenamtliche Arbeit, das Opfern von Freizeit und auch, mannigfaltige und teils höchstpersönliche Anfeindungen auszuhalten. Es bedeutet aber dankenswerterweise ebenfalls, dass man viel Zuspruch erhält - wenn auch manchmal nur hinter vorgehaltener Hand oder unter vier Augen: „Man könne doch einem Revoluzzer wie mir nicht öffentlich das Wort reden, auch wenn ich ihnen aus der Seele sprechen würde“, wurde und wird mir von unseren Bürgerinnen und Bürgern oft auf den Weg mitgegeben.

Daher wünsche ich mir vom neuen Jahr mehr Ehrlichkeit und Engagement in der gesamten Gemeinde. Einerseits von den gewählten Gemeinderepräsentanten, die sich mehr auf ihren geleisteten Angelobungseid besinnen und ihre Aufgaben ernster nehmen sollten, aber vor allem auch von unseren Bürgerinnen und Bürgern: Seid mutig, seid laut, steht zu Eurer Meinung! Lasst Euch nicht parteipolitisch vereinnahmen oder einschüchtern. Und: Wenn nun die stille Zeit vorbei ist, schreit ab 2019 heraus, was Euch nicht passt. Denn nur so können wir uns einem in manchen Bereichen zu Recht weithin kritisierten Missstand entgegenstellen und gemeinsam einen nachhaltigen „Markt voller Leben“ erschaffen. 

Gemeinsam auf in ein mutiges, ehrliches und engagiertes Jahr 2019.

Edtmeier Ende!


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