Am 10. April 2022 veröffentlichte die lokale Vorchdorfer Medienplattform INVO.report einen Artikel, in dem sie die Inbetriebnahme der neuen ALIF-Moschee in Vorchdorf thematisierte. In einer beispiellos schmuseweichen Art und Weise wurde dabei leider darauf vergessen, auch jene Themen aufs Tapet zu bringen, die seit Jahren zu Recht für Kontroversen rund um diese "Milli Görüs"-Moschee im Herzen der nördlichen Almtalgemeinde sorgen. So weit, so (un)gut.
Ich habe dies in einem Kommentar, der vor Veröffentlichung anscheinend vier Tage lang von der Redaktion auf Herz und Nieren und seine Zulässigkeit überprüft wurde, auch angesprochen. Die Reaktion der Autorin besagten Artikels warf leider einmal mehr Fragen auf und blieb erneut Antworten schuldig. Auch das kann man noch einfach zur Kenntnis nehmen.
Doch dann versteigt sich die Dame „Lokaljournalistin“ zu einer unglaublichen Skandalaussage der Sonderklasse. Die von mir ins Treffen geführten Werte unserer aufgeklärten Gesellschaft, welche wir hoffentlich alle als kleinsten gemeinsamen Nenner unseres Zusammenlebens ansehen, kommentiert die INVO.report-Autorin nämlich wie folgt: „Es sind niemandem ‚westliche‘ oder ‚liberale‘ Werte, ja nicht einmal ‚demokratische‘ zwingend vorgeschrieben“.
Dieser Satz ist auf so vielen Ebenen verstörend und lässt einen regelrecht erschaudern, abgesehen davon, dass er ist inhaltlich schlichtweg falsch ist. Vielmehr muss man sich die Frage stellen, ob ein derartiges Weltbild mit den rechtlichen und moralischen Grundsätzen eines Vereins, der sich selbst als „Gesellschaft für Informationskultur“ bezeichnet, auch nur im Ansatz vereinbar ist.
Daher nochmal diese antidemokratische und aufrührerische Aussage auf INVO.report:
„Es sind niemandem ‚westliche‘ oder ‚liberale‘ Werte, ja nicht einmal ‚demokratische‘ zwingend vorgeschrieben“.
Dem entgegne ich ganz entschieden: Doch sind sie! Und das ist unverhandelbar. Wer Teil unserer Gesellschaft sein möchte, hat sich eben an diesen Werten und unserem Rechtsverständnis zu orientieren. Ohne Wenn und Aber!
Und das gilt für jeden – auch für selbsternannte Provinzjournalisten*!
Edtmeier Ende!
*Frauen sind immer mitgemeint
Skandalaussage, aufrührerisch, antidemokratisch – bleiben wir doch bitte ein bisschen am Boden. Selbstverständlich kann man über die Werte einer Religionsgemeinschaft streiten. Worüber man aber nicht streiten kann, ist der sachliche und nüchterne Hinweis der INVO.report-Autorin, dass Werte halt nicht vorgeschrieben werden können. Das unterscheidet Werte von Gesetzen. Religionsgemeinschaften sind überhaupt selten an demokratischen Werten orientiert. Das kann man schlecht finden, aber darauf hinzuweisen, dass sie dazu ja auch nicht verpflichtet sind, ist eben genau kein Skandal. Also: Sturm im Wasserglas, sonst nichts. Es ist auch populistisch, hier mit völllig ungenauen Begriffen zu arbeiten. Westliche Werte? Im Ernst? Selbst die Wertvorstellungen "eingeborener" Österreicherinnen und Österreicher dürften schwer auf einen Nenner zu bringen sein. Wenn dem Islamischen Kulturverein aber etwas zur Last…