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AutorenbildThomas Edtmeier

Schimpl 2.0: Vorchdorf vom Regen in die Traufe

Das lokalpolitische Highlight der vergangenen Woche war mit Sicherheit die öffentliche Ankündigung des Vorchdorfer Bürgermeisters Gunter Schimpl, wonach er seiner ÖVP am 26. September 2021 nicht mehr als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stehe. Dies überrascht umso mehr, als Schimpl noch kürzlich medial verlautbaren ließ, er würde sehr wohl kandidieren. Was war also in den letzten Tagen und Wochen geschehen?



Der Stammtischfunk schwankt in Beantwortung dieser Frage einerseits zwischen parteiinternen Zwistigkeiten, weil man die Akzeptanz des Ortskaisers in der Bevölkerung schwinden sah, und andererseits Arbeitsmüdigkeit auf Grund der vielen Fronten, die sich der amtierende Bürgermeister in Gemeinde, Bezirk und Land aufgemacht hat. Aber gut, wer überall aneckt, kann schon mal die Lust an seinem Job verlieren.


Stellt sich eine weitere Frage: Was kann Vorchdorf von Schimpls möglichem Nachfolger, Johann Mitterlehner, erwarten? Die Antwort darauf ist so banal wie entmutigend: Leider nichts! Der Landwirt und amtierende Vizebürgermeister Mitterlehner ist so etwas wie der Inbegriff des braven Parteisoldaten und pflichtgetreuen Erfüllungsgehilfen seines Herren. Er ist ein durchaus sympathischer Vorchdorfer und liebenswerter Mitbürger. Das entlässt ihn aber nicht aus jener politischen Verantwortung, dass er über viele Jahre alle (!) Fehlentscheidungen sowie die Egozentrik seines „Vorgesetzten“ Gunter Schimpl stets und in vollem Umfang nicht nur mitgetragen, sondern auch in allen Gremien befürwortet hat.


Erinnern wir uns daher auszugsweise nochmal, wofür auch Johann Mitterlehner und seine ÖVP in Vorchdorf zumindest die Mitverantwortung tragen:

  • Ermöglichung des Baus einer Milli-Görüs-Großmoschee der Islamischen Föderation (ALIF) gegen den Willen der Bevölkerung und ohne vorhergehende Volksbefragung, wie von mehreren Hundert Vorchdorfer Bürgerinnen und Bürgern gefordert.

  • Aushebelung von Gemeinderatsbeschlüssen ohne Rücksicht auf Anrainer: Stichwort „Bauvorhaben Bahnhofstraße 14 – Boarding House“.

  • Katastrophen-Umbau der Bahnhofstraße samt notwendiger Großsanierung nach nur einem Jahr.

  • Freunderlwirtschaft: Regelmäßige und zumindest fragwürdige Auftragsvergaben an VP-Gemeinderäte, möglicherweise teils ohne notwendige Ausschreibung und wahrscheinlich auch im Widerspruch zur „De-minimis-Verordnung“.

  • Agieren im Widerspruch zur OÖ Gemeindeordnung: Stichwort „Veröffentlichung und rechtzeitige Bereitstellung von Gemeinderatsprotokollen.

  • Monatelanges Dulden von regelmäßigen katastrophalen und belagerungsartigen Zuständen durch Roma und Sinti am Areal des Tennisplatzes.

  • Beschämendes Verhalten unseren älteren Mitmenschen gegenüber im Zusammenhang mit dem Neubau des Bezirksseniorenheims in Vorchdorf.

  • Erschütternder und höchst zweifelhafter Umgang mit politischen Mitbewerbern im Allgemeinen, aber auch ehemaligen Parteikollegen, die dem Führungsgremium der ÖVP Vorchdorf nicht mehr blinden Gehorsam leisten wollten.

Diese Liste ließe sich leider noch beliebig fortsetzen, würde allerdings den Rahmen dieses Kommentars sprengen.


Ob es sich bei Mitterlehner nun lediglich um einen Verlegenheitskandidaten der vom scheidenden Bürgermeister völlig überrumpelten Vorchdorfer Volkspartei handelt, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. In jedem Fall aber ist er auf Basis seines bisherigen Handelns keine Ansage an ein neues politisches Klima mit mehr Miteinander in der nördlichen Almtalgemeinde. Er ist vielmehr ein Schimpl 2.0. Und das würde im Falle einer Wahl Mitterlehners zum Bürgermeister für Vorchdorf nur bedeuten: Vom Regen in die Traufe.


Edtmeier Ende!

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